In der Süddeutschen steht’s: 83 Prozent aller Menschen weltweit masturbieren oder haben dies mal getan haben. Die anderen 17% wissen also nicht, wie es geht. Handarbeit. Im wahrsten Sinne des Wortes… Ich kann nur für mich sprechen, aber mit der Hand alleine geb ich mich nicht mehr zufrieden. Früher mal, als ich 13 war und die Freuden entdeckte, den Punkt, auf den ich den Finger legen musste, und später die kleine Falte, die ich zwischen Mittel- und Zeigefinger nahm, um sie dann schön langsam zu reiben, da reichte mir die Hand. Und später, als ich wissen wollte, wie tief mein Finger hineinpasste, erst vorne, dann hinten und dann gleichzeitig, da waren mir die Finger auch genug. Zum Glück habe ich zwei gesunde Hände. Vielleicht liegt es daran, dass man als Mutter ja schon einmal erfahren hat, dass dort, wo der Mann mit im Schnitt 16cm nach seinem Glück stochert, weitaus längere und vor allem umfangreichere Objekte Platz finden. Eine Hand? Nun, ja, die ganze vielleicht. Das nenne ich Handarbeit.
Monat: Juli 2015
Zu lang für einen Kurzporno: Ertappt
Ihre Mutter hatte die kleine Wohnung betreten, als würde sie in einen Pumakäfig treten und erwarten, jederzeit angegriffen zu werden. Ihr Vater hatte sich die Bilder an der Wand angesehen. Auf Leinwand gezogene Fotos von Berlin. Sandra wollte sie keine Sekunden alleine lassen. Mit diesem Überraschungsbesuch hatte sie nicht gerechnet. Nicht eine Sekunde. Es war ihr Sonntag. Ein Sonntag alleine. Sie hatte es sich so schön vorgestellt.
Dennoch hatte sie sie hereingelassen. Ihre Mutter war durch die Wohnung geschlendert und hatte sich alles angesehen. Gründlich. Sandra hatte erwartet, dass ihre Mutter mit dem Zeigefinger die Staubprobe auf dem Bücherregal machte. Doch schließlich hatten sie am Esstisch Platz genommen. Sie tranken Kaffee. Unterhielten sich. Alles lief besser als erwartet. Als Sandras Vater im Bad verschwand, räusperte sich ihre Mutter.
„Du brauchst einen Freund“, sagte sie leise.
„Wie kommst du darauf?“, fragte Sandra und spürte, wie sie rot wurde. „Ich habe gerade gar keine Zeit dafür, ich arbeite viel zu viel.“
Ihre Mutter rutschte unruhig auf dem Stuhl herum. „Gut, dann formuliere ich es anders: Du musst weniger arbeiten, damit du Zeit für einen Freund hast.“
Sandra spürte, wie ihre Handflächen feucht wurden. Sie brauchte keinen Freund. Sie brauchte höchstens jemanden fürs Bett. Aber das konnte sie ihrer Mutter nicht sagen. Diese flüsterte auf einmal:
„Ich weiß, wie schnell man sich an die künstlichen Freunde gewöhnt. Vertrau mir – du willst irgendwann nichts Echtes mehr.“
Sandra spürte, wie ihr die Schamröte unter den Scheitel stieg. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“
Ihre Mutter, die mit Ende 40 noch immer aussah wie Mitte 30, wischte sich lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich habe die kreisrunden Abdrücke von Saugnäpfen gefunden. Im Bad. Auf Kniehöhe.“
Jetzt wollte sich Sandra am liebsten übergeben. Das war so peinlich. peinlicher als der Moment, in dem auf der Betriebsfeier jeder gesehen hatte, dass sie kein Höschen getragen hatte.
„Ich weiß nicht, wovon du redest, Mama“, sagte sie und musste achtgeben, dass ihre Stimme nicht versagte, so nervös war sie. Warum kam ihr Vater nicht aus dem Bad zurück? Las er etwa auf dem Klo die Frauenzeitschriften?
„Von dem fingerbreiten Rand durchsichtiger Creme auf halber Höhe der Bananen“, fügte sie hinzu und wies mit dem Zeigefinger auf die Schale mit dem makellosen Obst, die in der Mitte des Esstisches stand wie ein Dekorationselement bei IKEA.
Sandra wollte am liebsten im Boden versinken. Die riesigen gelben Früchte hatte sie gestern Abend nach der Arbeit gekauft. Beim Türken um die Ecke.
„Das… die geb ich morgen zum Bioladen zurück. Die haben mir wohl dreckiges Obst verkauft.“
Jetzt lächelte ihre Mutter. Im Bad ertönte die Klospülung. „Dann vergiss aber nicht, von der einen das Kondom abzuziehen“, sagte sie noch, bevor ihr Vater zurück ins Zimmer kam.
Nachricht: Sexorgie auf Parkplatz aufgelöst
Die Kölnische Rundschau berichtet über eine aufgelöste Sexorgie auf einem Parkplatz. Dutzende Männer und Frauen trafen sich. Oh, mein Gott, die Vorstellung ist faszinierend erregend. Da treffen sich in einer heißen Sommernacht, in der die Temperaturen auch um Mitternacht nicht unter 30 Grad sinken, Männer und Frauen, um unter freiem Himmel ganz spontan der Lust zu frönen. Verschwitzt und in der Dunkelheit beinahe anonym. Jeder mit jedem und ohne jede Hemmung. Also Kurzgeschichte ein schönes Thema. Ich stell mir den Anfang der Geschichte so vor (Rechtschreibfehler könnt ihr behalten, dieser Text war eine sehr spontane Aktion):
Sara schlug die Tür zur. „Fahr los“, rief sie ihrer Freundin zu. Marie suchte noch immer verzweifelt nach dem Zündschloss. Blaulicht flackerte, um sie herum dröhnten Motoren, Stimmen gellten durch die Nacht. Sara wollte lachen, hysterisch, weil die Situation so absurd war, und sie wollte weinen, weil sie die unbefriedigte Lust noch in ihrem Schoß spürte.
„Ich krieg ihn nicht rein“, kicherte Marie, der Schlüsselbund klapperte und Sara befürchtete, jemand könnte in der nächsten Sekunde die Tür aufreißen und sie aus dem Auto zerren, und diesmal würde sie der Mann nicht dazu zwingen, auf alle Viere zu gehen, sondern er würde ihr Handschellen anlegen und sie in ein Polizeiauto verfrachten. Leichtbekleidet wie sie war, ohne Slip und ohne BH, nur mit dem dünnen Sommerkleid, dessen Träger noch immer über die Schultern hingen und ihre Brüste freigaben. Das Kleid, das eben noch bis zu den Hüften hochgeschoben war, um ihren nackten Po freizugeben und den Weg zu weisen, den einzigen, der in dieser Nacht zählte.
„Typisch“, lachte Sara und ihre Stimme hatte jetzt diesen hysterischen Klang. „Wenn es darauf ankommt, kriegst du ihn nicht rein.“
Sie lachten, dann klickte der Schlüssel im Schloss und der Motor heulte auf. Sara presste den Hintern in den Sitz. Das Kunstleder klebte an der nackten Haut und sie hoffte, dass das Sperma, das aus ihrer Möse lief, keine Flecken hinterließ. Maries Gatte würde erst ausflippen und dann Fragen stellen. Unangenehme Fragen. Und von dieser Nacht durfte niemand etwas wissen.
Als der Kleinwagen quer über den Parkplatz schoss, an den Polizeiwagen vorbei, rissen die Scheinwerfer eine Gruppe halbnackter Männer und Frauen aus der Dunkelheit. Sie sah eine junge Frau, die alle nur Jenny genannt hatten, und die wenige Minuten zuvor noch von drei Männern zur gleichen Zeit gefickt werden war, auf einer Decke zwischen den Autos. Bevor ihre Freundin den Opel auf die Bundesstraße lenkte, meinte Sara noch, den gut gebauten Mann mittleren Alters erkannt zu haben, auf einem Bein hüpfend und versuchend, beim Laufen in die Shorts zu steigen. Dabei wippte sein prächtiger Schwengel vor seinem Bauch. Schade. Den hätte sie gerne auch noch in ihrem Hintern gespürt.
Dann verschluckte die Nacht das Auto und Marie, die schwer atmend über das Lenkrad starrte, das sie mit ihren schlanken Fingern umklammert hielt, kicherte noch immer.
„So ein Mist“, kam es ihr über die Lippen. „Ich war so kurz davor.“
Sie nahm eine Hand vom Lenkrad und wischte sich einen glitzernden Tropfen von der Wange. Sara rutschte unruhig auf dem Sitz und spannte die Beckenmuskeln an. Was tat man nach so einer unterbrochenen Nacht?
„Dann fahr die nächste links rein. Ich kenne einen ruhigen Platz, da können wir das vielleicht noch nachholen.“
Marie drehte den Kopf. Ein Auto kam ihnen entgegen. Im Scheinwerferlicht glänzten noch weitere nasse Stellen auf Maries Gesicht, auf der Stirn und im Haar.
„Du meinst, wir beide?“
Sara lächelte. Und Marie lächelte zurück. Dann setzte sie den Blinker.
Toller Film übers Fremdgehen
Sleeping with other people (hier der Trailer auf IMDB) scheint ein ziemlich lustiger Film über sexsüchtige Menschen und ihre Beziehungen zu sein. Jedenfalls dem Trailer nach zu urteilen. Besonders die freizügige Sprache hat es mir angetan, und die letzte Szene brachte mich sehr zum Lachen. Vier Menschen stehen in einer Bar und sie bringen einen Toast auf die Jungfräulichkeit aus, und einer der beiden Männer sagt (vermutlich mit Verweis auf seine Partnerin) „Zumindest auf ihre anale Jungfräulichkeit.“ Und die Partnerin sagt: „Das denkst du. Da waren schon genug Männer ganz tief drin.“
Das herrlich Abgründige an dieser Szene ist, dass er denkt, sie stünde nicht auf anal, dabei hat sie es nur ihn noch nicht hinten rein gelassen. Und entweder liegen ihre Erfahrungen vor ihrer Beziehung – oder sie hat sich verplappert und sie lebt ihre Vorliebe ohne ihn aus. Das alleine ist schon sehr geil und Anlass für einen ersten Streit… Und warum darf er nicht ran? Will er nicht? Dann hätte er es nicht angesprochen. Will sie nicht? Weil sie den Sex durch die Hintertür für ihre Beziehung zu ’schmutzig‘ hält oder sein Ding zu groß ist?
Ah, herrlich, ich glaube, ich mache mir darüber mal ein paar Gedanken. Am besten mit einem Plug oder einer Karotte… und viele Gleitgel. 😉
Nacktbaden – Gedanken zum SZ-Artikel
Ein herrlicher Artikel in der Süddeutschen darüber, dass die Rollen beim Exhibitionismus auch mal umgekehrt sein können. Sie zeigt ihre Brüste und er regt sich darüber auf. Zum Glück ist das bei meinem Mann und mir ganz anders. Wir haben beide kein Problem damit, uns nackt zu zeigen. Nicht am Strand, nicht im Garten und vor allem nicht in den eigenen vier Wänden (wenn kein eigenes Kind in der Nähe ist noch lieber).
Vor allem jetzt, wenn es über 36° wird, ist doch jedes Kleidungsstück eines zu viel. Aber es gibt auch in meinem Bekanntenkreis Männer, die sehen es nicht so gerne, dass sich Frauen für andere Männer ausziehen. Auch da ist mein Mann vermutlich eine glorreiche Ausnahme. Der Gedanke, dass mich andere Männer nackt sehen, macht ihn an. Wir haben nicht selten darüber geredet (ich erwähnte es) und wir halten das Spiel für ein sehr erregendes, aber zugleich sehr gefährliches. Deshalb ziehe ich mich auch nicht (mehr) vor der Webcam für andere aus (was ich früher oft getan habe und mein Mann sehr erregend fand). Aber da damals wie heute eines zum anderen führte, haben wir uns darauf geeinigt, es nicht mehr so weit kommen zu lassen. Erwähnte ich den Moment, in dem er die Videos fand, die jemand von mir gemacht hat, als ich eine Geschäftsreise dazu nutzte, ungestillte Lust zu stillen?
Eine Frau, die sich also vor anderen Männern nackt auszieht (und nichts anderes ist FKK) hat also meistens nichts weiter im Sinn als nahtlose Bräune und den Freiheitsgedanken. Ich habe mehr im Kopf. Und da soll es auch bleiben.